Die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission und der Holodomor
23.09.2020
Seit der Einreichung der Petition 89118 "Anerkennung des Holodomor 1932-1933 in der Ukraine als Genozid" vom 14.12.2018 haben zahlreiche Veranstaltungen zum Thema stattgefunden. Auch die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission hat sich für die Durchführung eines Webinars mit dem Titel "War der Holodmor ein Genozid?" entschieden. Für manche möglicherweise unerwartet, hat dieser Arbeitstitel vor allem auf ukrainische Seite eine zum Teil empörte Diskussion in Gang gesetzt. Über die Gründe möchten wir informieren, indem wir die Stellungnahme und den Aufruf des Holodomor-Museums, Kyjiw in deutscher Sprache wiedergeben.
Die deutsch-ukrainische Historikerkommission hat eine Online-Veranstaltung mit dem provokanten Titel "War der Holodomor ein Genozid?" angekündigt.
Bei der Organisation von Online- oder Offline-Veranstaltungen, sollte jeder Bürger unseres Landes bei der Formulierung von Fragen und Antworten, beim Schreiben und Veröffentlichen von Artikeln zu Themen von nationaler Bedeutung, insbesondere des Holodomor-Völkermoders, verantwortungsvoll mit der Erinnerung an die Millionen Hungertoten Ukrainer umgehen.
Rhetorische Fragen, die im öffentlichen Raum nicht auf historische Fakten eingehen, sind ein Rückschritt.
Frau Irka Bobyn, Vorsitzende der "Gesellschaft Ukrajina" ist von uns gegangen
Jewhen Konovalets: Litauischer Staatsbürger und Kämpfer für die Unabhängigkeit der Ukraine
23.05.2020
"Im großen Drama unserer Tage haben wir die Wahl entweder Opfer oder Schöpfer der Geschichte zu werden." - Jewhen Konowalets
Vor einigen Wochen gaben die zentralen Vertretungen Georgiens, der Ukraine und Litauens am 9. Mai 2020, dem in erster Linie von Russland propagierten Tag des Sieges im sogenannten Großen Vaterländischen Krieg, eine gemeinsame Erklärung ab. Die Organisationen erinnerten an die Verbrechen des Sowjetregimes, seine Verantwortung für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und an die Tatsache, dass dieser Tag für die osteuropäischen Länder keine Befreiung, sondern der Beginn einer Unterjochung, und für einige Länder - der Beginn eines Lebens im Völkergefängnis war – der UdSSR.
Noch vor Ausbruch des Krieges endete gewaltsam am 23. Mai 1938, an der Ecke der Straßen Koolsingel und Aert van Nestraat in Rotterdam, das Leben eines litauischen Bürgers, eines Ukrainers, der Kontakte staatlichen Organisationen knüpfte, die gemeinsame Interessen hatten und bereit waren, die Unabhängigkeit der Ukraine zu unterstützen. Jewhen Konowalets (1891–1938) war auf der Suche nach Verbündeten, die verstanden, dass die Sowjetunion ein gemeinsamer Feind war.
Ausbruch neuer Energie: Wolodymyr Iwasjuk – Ein Leben als Lied
22.5.2020
"Andere Nationen singen in ihrer eigenen Sprache, und niemand nennt sie Nationalisten. Wir Ukrainer werden von Anfang an zu Patrioten, wenn unsere Mütter uns ukrainische Schlaflieder vorsingen. Deshalb werden wir in Konzentrationslagern umerzogen ... "- Wolodymyr Iwasjuk.
Freunde erinnern sich an ihn als interessante Person, in deren Gesellschaft niemand ein Kind von Traurigkeit bleiben konnte. Iwasjuk war äußerst talentiert und kreativ. Im Alter von 30 Jahren schaffte er es, mehr als 100 Lieder zu schreiben, auch im klassischen Genre. 1974 wurde sein Lied "Wodohraj" beim Sopot-Festival in Polen als bestes Lied ausgezeichnet. Später, 1977, gewann Sofija Rotaru diesen Wettbewerb mit Iwasjuks Lied "Der Frühling hat seinen eigenes Schicksal".
Ukrainer rund um den Erdball feiern heute am 21. Mai den "Tag des gestickten Hemdes“
Das ukrainische bestickte Hemd, auch Wyschywanka genannt, war schon immer etwas ganz Besonderes für die Ukrainer, ein Talisman, ein magischer Schutz und ist es auch bis heute geblieben. Er gilt gleichsam als „Code der Nation“. Über Jahrhunderte nahm die Wyschywanka einen ehrenwerten Platz ein und war wesentlicher Bestandteil der Kosaken-Tracht.
Es bestand aus Gold- oder Silberfäden und sagte viel über die Persönlichkeit des Trägers selbst aus. Wichtig zu erwähnen ist, wie viele Winter lange ukrainische Frauen für ihre Familien sorgten, indem sie auch Kleidung herstellten und bestickten. Jedes Modell hatte seinen eigenen Code bzw. seine eigene Sprache. Durch das Tragen des bestickten Hemdes kommunizierten die Ukrainer auch miteinander.
1944 - 2020: Deportation der Krimtataren 1944
18 травня 2020 р.
Der Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland wandte sich anlässlich des des 76. Jahrestages der Deportation der Krimtataren aus ihrer Heimat mit einer Erklärung an die Bundekanzlerin, den Bundespräsidenten und die Fraktionschefs im Bundestag.
"Der Kreml steht auch im Jahre 2020 ganz in den Traditionen der Sowjetunion. Vor 76 Jahren begann die Sowjetführung mit massenhaften Deportationen der Krimtataren aus ihrer Heimat und setzt somit einen gewaltsamen Schlussstrich unter die zu Zarenzeiten begonnene Russifizierung der Krim. Im Verlauf der Aktion wurden etwa 200.000 Krimtataren Opfer einer großen ethnischen Säuberung."