„Herr Putin, raus aus der Ukraine“
07.03.2025
Am 14. Januar 2025 erklärte NATO-Generalsekretär Mark Rutte vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und dem Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigung des Europäischen Parlaments: „Die Zukunft der europäischen und globalen Sicherheit hängt vom Ausgang des Krieges in der Ukraine ab. […] Ich weiß nicht, wie oder wann der Krieg enden wird, aber ich weiß, dass der Frieden nicht von Dauer sein wird, wenn Putin in der Ukraine seinen Willen durchsetzt, denn dann wird er weitermachen.“
Fünf Tage zuvor, am 9. Januar 2025, veröffentlichte das American Enterprise Institute, ein US-amerikanischer‑ Think Tank für öffentliche Politik, einen aufschlussreichen Bericht mit dem Titel „Dollars and Sense: America’s Interest in a Ukrainian Victory“ („Dollars und Vernunft: Amerikas Interesse an einem ukrainischen Sieg“). Darin wurde festgestellt, dass durch eine Unterstützung der Ukraine „Washington möglicherweise einen direkten Krieg zwischen der NATO und Moskau verhindere – einen Krieg, in dem US-Streitkräfte kämpfen müssten“. Der Bericht enthielt zudem folgende aufschlussreiche Statistiken:
„Wir kommen zu dem Schluss, dass die Aufrechterhaltung der Sicherheit in einem strategischen Umfeld, in dem Russland über die Ukraine siegt, die Vereinigten Staaten in einem Zeitraum von fünf Jahren zusätzliche 808 Milliarden US-Dollar an Verteidigungsausgaben kosten könnte. […]
Seit 2022 hat der US-Kongress dagegen 112 Milliarden US-Dollar für das Verteidigungsministerium bereitgestellt, um Kyjiw zu unterstützen. Das bedeutet, dass die über das Pentagon an die Ukraine geleistete Hilfe weniger als 14 Prozent dessen beträgt, was Washington die Verteidigung Europas gegen ein siegreiches Russland kosten würde. Die 112 Milliarden US-Dollar werden größtenteils im Inland für die Produktion von Waffen ausgegeben. Anders ausgedrückt: Ein russischer Sieg über die Ukraine würde die Vereinigten Staaten etwa siebenmal mehr kosten als seine Verhinderung.“
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte der NATO-Generalsekretär am 23. Januar 2025, dass die Kosten für die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit und Abschreckung der NATO „nicht einige zusätzliche Milliarden betragen werden, sondern zusätzliche Billionen“.
Es ist allgemein anerkannt, dass die Folgekosten einer Niederlage der Ukraine für den Westen astronomisch wären, da die Ukraine nicht nur ihre eigene Existenz verteidigt, sondern auch Russland daran hindert, den Dritten Weltkrieg auszulösen – ein Szenario, das unzählige Menschenleben fordern und weltweit enorme Zerstörung verursachen würde.
Trotz der immensen Risiken glauben einige politische Berater und Pseudo-Experten, dass eine Politik der Beschwichtigung eines autoritären Diktators mit imperialistischen Ambitionen der sicherste Weg sei.
Offensichtlich haben sie die Lehren der Geschichte nicht gezogen, einschließlich der naiven Erklärung „Peace for our time“ („Frieden für unsere Zeit“) des britischen Premierministers Neville Chamberlain nach der Unterzeichnung des Münchener Abkommens zur Beschwichtigung Hitlers im Jahr 1938 – ein Abkommen, das ein Jahr später zum Zweiten Weltkrieg führte.
Im Gegensatz dazu führte die unmissverständliche Erklärung „Mr. Gorbachev, tear down this wall“ („Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder“), die der US-Präsident Ronald Reagan 1987 am Brandenburger Tor abgab, letztendlich zum Fall der Berliner Mauer und später zur Auflösung der Sowjetunion.
Heute könnte US-Präsident Donald Trump den Lauf der Geschichte zum Vorteil aller demokratischen Länder ändern, indem er die folgende kraftvolle Erklärung unmissverständlich abgibt: „Herr Putin, raus aus der Ukraine.“
Wenn der Kreml spürt, dass dies kein Bluff ist, wird Russland die Ukraine verlassen, und es wird endlich möglich sein, einen echten Frieden zu erreichen.
Darüber hinaus erfordert echter Frieden, dass die NATO-Mitgliedstaaten, allen voran die Vereinigten Staaten: (a) der Ukraine die Waffen bereitstellen, die sie benötigt, um ihren Luftraum wirksam zu schützen und ihre Gebiete zu befreien; (b) der Ukraine eine NATO-Mitgliedschaft anbieten; (c) die Sanktionen gegen Russland verschärfen; und (d) Russlands eingefrorene Vermögenswerte im Ausland beschlagnahmen, um den Sieg und den erfolgreichen Wiederaufbau der Ukraine sicherzustellen.
Eugene Czolij
NGO „Ukraine-2050“ Präsident
Honorarkonsul der Ukraine in Montreal
Präsident des Ukrainischen Weltkongresses (2008-2018)
Ehrenmitglied des Dachverbandes der der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V.
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Ukraine-2050“ ist eine gemeinnützige Organisation, die gegründet wurde, um innerhalb einer Generation – bis 2050, die Umsetzung von Strategien für eine nachhaltige Entwicklung der Ukraine als völlig unabhängiger, territorial integraler, demokratischer, reformierter und wirtschaftlich wettbewerbsfähiger europäischer Staat zu fördern.
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