Holodomor-Artikel
Der Holodomor im Zeichen des russischen Angriffkrieges
An diesem Wochenende, am Samstag, dem 25. November 2023, wird erneut der Millionen Opfer des Holodomor (Tötung durch Hunger) von 1932/33 in der Ukraine durch die sowjetischen Machthaber gedacht. Dies war kein bedauerliches, unbeabsichtigtes Ereignis der Weltgeschichte, sondern ein Völkermord, der den Tod derjenigen Menschen, welche die nationale Grundlage der Ukraine bildeten, nicht nur (wie von vielen westlichen Historikern einschränkend bemerkt wird) billigend in Kauf nahm, sondern aktiv förderte! Hungernde und dem Tode geweihte Ukrainer stellen keine Fragen nach Unabhängigkeit und sind auch nicht in der Lage, Widerstand zu leisten, wie dies noch 1930 der Fall gewesen war, als in der Ukraine bis zu einer Million Menschen innerhalb eines Jahres gegen das sowjetische Besatzungsregime aufbegehrten.
Der „besondere“ Hunger und der Hungertod in der Ukraine bzw. in Regionen, in denen viele Ukrainer lebten, unterschied sich von den Rahmenbedingungen in anderen Teilen der sowjetunion (auch von der Hungersnot in Kasachstan, wo die Bevölkerung ebenfalls hohe Verluste erlitt). Die besondere Härte und die Verwandlung ganzer Regionen in isoliertes Territorium, aus dem es kein Herauskommen, keine Rettung hab, waren einzigartig. „Wenn wir jetzt nicht handeln, könnten wir die Ukraine verlieren“, schrieb Stalin im August 1932 an seinen Vertrauten Kaganowitsch.
Sie hatten damals Erfolg. Das sowjetregime nutzte den Holodomor, um das ukrainisch-nationale Problem einer Lösung näherzubringen. Die große Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung, die Bauernschaft, wurde auf diese Weise durch den Holodomor physisch und psychisch dezimiert. Ukrainische Intellektuelle, Kulturträger, Autoren, Dramaturgen, Publizisten und politisch Aktive wurden durch den Roten Terror ermordet oder in den Tod getrieben. Bekannt wurde dieses Ereignis auch als Erschossene oder Hingerichtete Wiedergeburt. Nicht vergessen wurde auch der Kampf mit den ukrainischen Kirchen, die ein wichtige geistige Stütze der ukrainischen Identität darstellten.
Heute, 90 Jahre später, haben viele weitere Staaten, darunter Deutschland, im Schatten des Krieges russlands gegen die Ukraine den Holodomor als Völkermord anerkannt. russland – das Land der verdrehten Fakten, der gestohlenen und unvorhersehbaren Geschichte – ist eine andere Erscheinungsform des moskowitischen Reiches, des Zarereiches und der sowjetunion und setzt heute seinen Feldzug gegen die Ukraine und die ukrainische Identität fort.
Damals hatten die Ukrainer keinen Staat und keine Streitkräfte, die organisiert hätten Widerstand leisten können. Dies ist heute anders. Sie kämpfen. So lange wie nötig. Sie benötigen Unterstützung. Sie erleiden schmerzhafte und nicht wiedergutzumachende Verluste. Aber sie fügen den russischen Horden empfindliche Verluste zu. Man sollte sich aber auch in Europa keinen Illusionen hingeben. Wer sich nicht wehren will, wird von russland überrollte werden.
Spätestens am 24. Februar 2022 haben die Ukrainer eine Entscheidung getroffen: „Im großen Drama unserer Tage haben wir die Wahl entweder Opfer oder Schöpfer der Geschichte zu werden“ (Jewhen Konowaltes)
Die Ukraine wird sich NIE WIEDER zum Opfer machen lassen.
1933 - 2023
Ewiges Gedenken – Ruhm der Ukraine