Holodomor-Artikel

November - Monat des Gedenkens an die Opfer des Holodmor 1932-33 in der Ukraine

26.11.2016

hd logo03Jedes Jahr am letzten Samstag im November gedenken Ukrainer weltweit der tragischen Geschehnisse vor 83 Jahren in der Kornkammer Europas, als das kommunistische Regime unter Stalin beschloss, die aufsässige Ukrainische SSR zu befrieden.
"Wenn wir jetzt nicht handeln, könnten wir die Ukraine verlieren." schrieb Stalin am 11. August 1932 an seinen Vertrauten, den Volkskommissar Lasar Kaganowitsch.

Nach dem gescheiterten Unabhängigkeitskrieg 1919-21, der sich mit dem russischen Bürgerkrieg verflochten hatte, blieb die Ukraine dennoch ein Hort des Widerstandes gegen die sowjetisch-russische Dominanz aus Moskau. Nach dem Versuch einer nationalitätenfreundlichen Politik, der sogenannten "Korenisazija", wurden die Maßnahmen im Laufe der zwanziger Jahre immer repressiver und schließlich fühlten sich die Bolschewisten Ende der Dekade dazu in der Lage, gegen das ukrainische Dorf vorzugehen. Man muß verstehen, dass zu diesser Zeit die große Mehrheit der Bevölkerung immer noch auf dem Land lebte. Diese Landbevölkerung war überwiegend ukrainisch und Haupträger der ukrainischen Kultur und Identität. Die Repressionen führten zu mehr als 5000 unorganisierten Massenaufständen in den Jahren 1929 - 1931, in die über eine Million Menschen verwickelt waren.

Nahrungsmittelrequirierungen, die auf alles Essbare angewendet wurden, drakonische Strafmaßnahmen, die Blockade der "Hungergebiete" führten dazu, dass Millionen Ukrainern, im Gegensatz zu anderen Gebieten der Sowjetunion, die Möglichkeit verwehrt wurde, auf die Suche nach Nahrung zu gehen. Sie verhungerten elendiglich (nach verschiedenen Angaben bis zu 7 Millionen) und wer überlebte, dem war jeder Gedanke an Widerstand oder nationale Selbstbestimmung abhanden gekommen. Ganze Dörfer und Regionen wurden entvölkert. Angesiedelt wurden dort häufig loyalere Bürger aus anderen Teilen der Sowjetunion.

Heute, am 26. November 2016 zünden Millionen Ukrainer in der Ukraine und in der Diaspora eine Gedenkkerze an und stellen diese ins Fenster.

Der Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V. ruft seine Mitgliedsorgansiationen und alle Ukrainer in Deutschland dazu auf, der Opfer des Holodomors zu gedenken.

Weitere Informationen:

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article122152364/Stalins-brutalstes-Mordwerkzeug-war-der-Hunger.html
http://www.bpb.de/internationales/europa/ukraine/174179/analyse-80-jahre-holodomor-die-grosse-hungersnot-in-der-ukraine?p=all

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