Appell an den Bundespräsidenten und die Bundesregierung
26.02.2022
Offener Appell
Die Zukunft und die Sicherheit der Ukraine und Europa sind in Gefahr - nicht reagieren, sondern agieren!
An
Herrn Bundespräsidenten - Frank-Walter Steinmeier
Herrn Bundeskanzler - Olaf Scholz
Frau Präsidentin des Deutschen Bundestages - Bärbel Bas
Die Vizepräsidenten und Vizepräsidentinnen des Deutschen Bundestages - Aydan Özoğuz (SPD), Yvonne Magwas (CDU/CSU), Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Wolfgang Kubicki (FDP) und Petra Pau (Die Linke)
Frau Bundesministerin der Verteidigung - Christine Lambrecht
Frau Bundesministerin des Auswärtigen - Annalena Baerbock
Die Fraktionsvorsitzenden der Fraktion der SPD im Bundestag - Dr. Rolf Mützenich
Den Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag – Friedrich Merz
Die Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen - Katharina Dröge und Britta Haßelmann
Den Fraktionsvorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion - Christian Dürr
Die Fraktionsvorsitzenden der Fraktion DIE LINKE im Bundestag – Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
Sehr geehrte Frau Präsidentin des Deutschen Bundestages,
Sehr geehrte Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages,
Sehr geehrte Bundesministern,
Sehr geehrte Fraktionsvorsitzenden,
wir – der Zentralrat der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland e.V., der Georgische Verein in Deutschland e.V. und der Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V. – verurteilen entschieden die aggressiven Handlungen der Russischen Föderation, die am 24.02.2022 der Ukraine einen offenen Krieg erklärt hat.
Die Zukunft und die Sicherheit der Ukraine, aber auch von ganz Europa sind in Gefahr. Die Grundwerte von Freiheit, Demokratie, der Menschenrechte und die Achtung internationaler Abkommen müssen vehement verteidigt werden.
Wir verurteilen diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts und die Verletzung aller internationalen Normen durch den Kreml auf das Schärfste.
Die russischen Streitkräfte beschießen friedliche Städte, bringen Tod und Leid in die Ukraine und somit auch auf den europäischen Kontinent mit der Absicht, die Ukraine zu unterwerfen und ein neues russisches Imperium zu errichten. Diese kriminelle Invasion und die fortgesetzte Bombardierung der Ukraine ist ein Angriff nicht nur auf die Freiheit der Ukraine, sondern auch auf die Demokratie und Freiheit in Europa und auf die westliche, wertebasierte Weltordnung. Sie ist außerdem ein Angriff auf das Recht eines freien souveränen und unabhängigen europäischen Volkes, seine Zukunft zu wählen.
Die ukrainischen Fahnen auf unterschiedlichen bundesweit wichtigen Gebäuden können den Aggressor leider nicht aufhalten. Wir sehen, dass die heutige Politik der deutschen Regierung zur Unterstützung der ukrainischen Bürgergesellschaft nicht ausreichend ist. Die Ukraine braucht Ihre sofortige, entschiedene und wirksame Handlung um den Krieg zu stoppen und tausende Leben zu retten.
Immer öfter hört man in den Medien, dass sich Deutschland primär darauf fokussiert, Flüchtlinge aufzunehmen. Es kann aber nicht ausschließlich darum gehen, sich auf Flüchtlingswellen vorzubereiten, vielmehr muss das Möglichste getan werden, um Freiheit, Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine zu schützen und damit den europäischen Frieden und die Stabilität zu garantieren.
Die Ukraine verteidigt sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und leistet erbitterten Widerstand. Daher fordern wir:
- Die sofortige Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine, damit die russischen Kampfjets neutralisiert werden;
- Die sofortige Lieferung der notwendigen Verteidigungswaffen und militärischer Ausrüstung.
Außerdem fordern wir die deutsche Bundesregierung auf harte Sanktionen einzuleiten:
- Ausschluss der Russischen Föderation aus dem SWIFT-System;
- Sperrung von Vermögenswerten, Einführung von Reiseverboten, die sofortige Abschiebung der Kreml-Oligarchen, Beamten und deren Familienangehörigen aus der EU.
Das Ziel des russischen Angriffskriegs liegt offen – die Vernichtung der Staatlichkeit der Ukraine und damit verbunden die Beseitigung der aktiven Zivilgesellschaft, die für eine freie und demokratische Ukraine steht. Im Falle der Okkupation der Ukraine, ist damit zu rechnen, dass Gruppen von Personen isoliert und ermordet werden und eine ethnische Säuberung – ein tatsächlicher Genozid am ukrainischen Volk - (welches Putin in seiner Rede als „nicht-existierendes“ Volk bezeichnet) stattfindet. Massive Verfolgung, Verhaftung und Hinrichtung der ukrainischen Eliten sind keine abstrakten Gedankenspiele.
Die Zeit für zurückhaltendes Taktieren und Toleranz ist vorbei. Deutschland und die Bundesregierung können sich ihrer Verantwortung für die Konsequenzen des russischen Angriffskrieges nicht entziehen. Die Folgen Ihres Zögerns und der Unterlassung von Hilfeleistung werden Sie mit ihrem Gewissen verantworten müssen.
Es muss sichergestellt werden, dass das ukrainische Volk ihre Freiheit und die demokratische Zukunft weiterentwickeln kann.
Handeln Sie verantwortungsvoll! Handeln Sie jetzt!
Der Zentralrat der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland e.V.
Der Georgische Verein in Deutschland e.V.
Der Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V.
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Kontakt:
Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V.
Postfach 10 04 28
80078 München
Rostyslav Sukennyk
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Zentralrat der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland e.V.
Lorscher Str. 1
68623 Lampertheim-Hüttenfeld
Irma Petraitytė-Lukšienė
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Georgischer Verein in Deutschland e.V.
Kreuzbichlweg 8
81549 München
Dr. Lari Datashvil
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Das Dilemma des Westens oder „Was die Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ für die Ukraine und die Völker Osteuropas bedeuten“
Brüder im Geiste: Das Dritte Reich und die Sowjetunion
Sehr gut bekannt und in der Öffentlichkeit diskutiert sind die Verbrechen des Nazi-Regimes, welches unsägliches Leid über die Völker Europas gebracht hat und für den Mord an Millionen Menschen – insbesondere Juden, Slawen sowie Sinti und Roma verantwortlich sind.
Relativ unbeachtet und mit erstaunlichem Gleichmut werden dagegen die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Massenmorde und Kriegsverbrechen der Sowjetunion, einer Wiedergeburt des Russischen Reiches in Europa wahrgenommen.
Stellungsnahme des Dachverbandes zur Covid19-Pandemie
Aufruf zur Eigenverantwortung
Der Dachverband der ukrainischen Organisationen in Deutschland (DUOD) unterstützt die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung des Corona-Virus und, die eine Verlangsamung seiner raschen Verbreitung zum Ziel hat und fordert alle auf verantwortungsvoll zu handeln, Hygieneregeln einzuhalten und soziale Kontakte einzuschränken und die eigenen vier Wände nach Möglichkeit nur in dringenden Fällen zu verlassen (Arztbesuche, notwendige Einkäufe, Fahrten zur Arbeit). Zeigen Sie Verantwortung! Auf diese Weise wird nicht nur die schnelle Ausbreitung verlangsamt, vielmehr wird auch Zeit für die Entwicklung eines Impfstoffes gewonnen.
Fake-News
Der DUOD sieht die Verbreitung verschiedener Fake-News und Fehlinformationen
19.03.2020 Russland muss für seine Kriegsverbrechen in der Ukraine die Verantwortung tragen
Der Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V. (DUOD) schließt sich der Forderung des Ukrainischen Weltkongresses an den ukrainischen Präsidenten und das ukrainische Parlament vom 15. März 2020 vorbehaltlos an.
Am 11. März 2020 unterzeichnete die trilaterale Kontaktgruppe aus der Ukraine, Russland und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) einen Vorschlag zur Schaffung eines Konsultationsrates. Hierbei soll Russland als an den Friedensverhandlungen teilnehmende Partei durch Vertreter verschiedener Gebiete der Regionen Donezk und Luhansk (bekannt als ORDLO) ersetzt werden – tatsächlich aber durch die von Russland kontrollierten Terrororganisationen, bekannt als sogenannte Volksrepubliken "Luhansk und Donezk” (DNR & LNR).
Coronavirus: Auswirkungen in der Ukraine
Das Ministerkabinett der Ukraine hat beschlossen, Beschränkungen für die Durchführung von Massenveranstaltungen einzuführen, an denen 200 oder mehr Personen teilnehmen sollen. Dies gilt jedoch nicht für staatliche Maßnahmen. Sportveranstaltungen sind mit Genehmigung internationaler Organisationen ohne Zuschauer möglich.
Quarantänemaßnahmen an Schulen sind vom 12. März bis 3. April in Kraft.
Kiew, Kyiv oder Kyjiw???
Was denn nun? Kiew, Kyiv oder Kyjiw?
Vor nun fast zwei Jahren begann das ukrainische Außenministerium die Kampagne #CorrectUA, die es sich unter anderem mit dem Hashtag #KyivNotKiev zum Ziel setzte, den Namen der ukrainischen Hauptstadt "korrekt" zu schreiben.
Wozu das ganze, mag sich mancher fragen. Fast 30 Jahre lang ging es doch auch und keiner hat sich daran gestört. Die Antwort ist einfach und komplex zugleich. Weil die Ukraine eine eigene Sprache hat, weil die Ukraine ein postsowjetisches und postkoloniales Land ist, weil die meisten ukrainischen Regierungen kaum jemals einen echten ukrainischen Kurs verfolgten, weil die "Eliten" des Landes lange Zeit keinen Bezug zu ihrer ethnischen und kulturellen Vergangenheit hatten, weil die Dekomunisierung erst vor Kurzem begann, weil das nationale Selbstbewusstsein schwach ausgeprägt war, als Folge langjähriger Russifizierung und Terror.
Über Jahrzehnte, wenn nicht über Jahrhunderte, wurde Ukrainern vom russischen Kolonisator, der sich gleichzeitig als großer Bruder zu behaupten versuchte, die These aufgedrängt, das Ukrainische sei keine vollwertige Sprache, sondern lediglich ein bäuerlicher Dialekt und es wurden Bedingungen geschaffen, die es praktisch unmöglich machten, mit Ukrainisch im gesellschaftlichen und politisch-ökonomischen Leben erfolgreich zu sein. Dies führte dazu, dass sich das Russische in vielen Bereichen des Lebens wie eine Decke über das Ukrainische legte. Ein kleiner Nebeneffekt davon ist, dass die gesamten geografischen Bezeichnungen, aber auch Personennamen und andere Begriffe stets über das Russische wiedergegeben wurden und die Ukraine meist durch ein russisches Prisma wahrgenommen wurde - nicht etwa als eigenständiges Land mit besonderer Kultur und Tradition und einem eigenen Weg in die Zukunft.