Der russische Angriffskrieg und der Wert von Menschenleben
09.03.2025
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nicht nur ein geopolitischer Konflikt, sondern auch ein Ausdruck fundamentaler Unterschiede in der Wertschätzung des menschlichen Lebens. Während demokratische Gesellschaften den Schutz des Individuums als oberstes Gut betrachten, zeigt die russische Kriegsführung, dass Menschenleben als entbehrliche Ressource betrachtet werden.
Menschenleben haben hat in Russland einen viel geringeren Wert als in den Vereinigten Staaten. Wenn es um große Kriege geht, gewinnt in der Regel der Staat, in dem Menschenleben weniger geschätzt werden. Der Staat, in dem das Leben höher geschätzt wird, verliert meistens. Dies zeigt sich deutlich am Verlauf des Zweiten Weltkriegs.
Hitler konnte Frankreich erobern, weil die Franzosen schlichtweg nicht bereit waren, für den Widerstand ihr Leben zu opfern. Dasselbe galt für die Tschechen und die Niederländer. Die Mehrheit der Bevölkerung war bereit, sich dem Reich zu unterwerfen, nur um Zerstörung und Tod zu vermeiden. Die Briten hingegen kämpften auf ihrer Insel in einer anderen Ausgangssituation und hofften, eine Invasion abzuwehren. Länder wie Polen, die bereit waren zu kämpfen, gehörten zu Imperien, in denen der Wert des Menschenlebens – sei es unter russischer oder österreichisch-ungarischer Herrschaft – niedriger war als in Frankreich oder den Niederlanden.
„Herr Putin, raus aus der Ukraine“
07.03.2025
Am 14. Januar 2025 erklärte NATO-Generalsekretär Mark Rutte vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und dem Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigung des Europäischen Parlaments: „Die Zukunft der europäischen und globalen Sicherheit hängt vom Ausgang des Krieges in der Ukraine ab. […] Ich weiß nicht, wie oder wann der Krieg enden wird, aber ich weiß, dass der Frieden nicht von Dauer sein wird, wenn Putin in der Ukraine seinen Willen durchsetzt, denn dann wird er weitermachen.“
Fünf Tage zuvor, am 9. Januar 2025, veröffentlichte das American Enterprise Institute, ein US-amerikanischer‑ Think Tank für öffentliche Politik, einen aufschlussreichen Bericht mit dem Titel „Dollars and Sense: America’s Interest in a Ukrainian Victory“ („Dollars und Vernunft: Amerikas Interesse an einem ukrainischen Sieg“). Darin wurde festgestellt, dass durch eine Unterstützung der Ukraine „Washington möglicherweise einen direkten Krieg zwischen der NATO und Moskau verhindere – einen Krieg, in dem US-Streitkräfte kämpfen müssten“. Der Bericht enthielt zudem folgende aufschlussreiche Statistiken:
Ukraine und der Seitenwechsel der USA
Ratingen, 2. März 2025
US-Regierung: Ein Irrenhaus voller Milliardäre
EU-Regierung: Ein Irrenhaus voller Illusionisten
Die letzten Wochen haben die Ukraine und Europa mit voller Wucht in die brutale Realität zurückkatapultiert.
Zuerst verkündete der US-Verteidigungsminister, dass die USA auf die Seite des Kriegstreibers und international gesuchten Kriegsverbrechers Putin wechseln und jede Verhandlungsposition für einen gerechten Frieden unter Einhaltung des Völkerrechts aufgeben. Die UN-Charta wurde zugunsten Russlands beiseitegeschoben. Die von Russland geschaffenen Realitäten seien nicht mehr Verhandlungsgegenstand und müssten akzeptiert werden. Eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sei ausgeschlossen.
Empörung überall, scharfe Reden und Kritik auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
Mit Spannung erwartet wurde die Rede von Vizepräsident Vance. Doch er schwieg zum Thema Ukraine und beschuldigte stattdessen Deutschland und Europa – während er seine wahre Mission als Lobbyist der weltbeherrschenden amerikanischen Internetplattformen verbarg –, die Meinungsfreiheit zu gefährden. Dies stellte er als eine weitaus größere Bedrohung dar als jene durch Russland oder China. Sein eigentlicher Angriff galt dem europaweiten Gesetz über digitale Dienste, das Plattformbetreibern Geldstrafen von bis zu 6 % des weltweiten Vorjahresumsatzes auferlegt, wenn sie illegale Inhalte wie Hassrede und Hetze im Internet zulassen. Seine Rede stammte höchstwahrscheinlich aus dem inneren Zirkel der Milliardäre um Trump – von X, Meta, TikTok und anderen, mit denen sich Trump umgibt und isoliert.
Schließlich der Eklat im Weißen Haus, der alles überschattet.
Ukrainische Gemeinschaft in Deutschland steht geschlossen hinter dem ukrainischen Präsidenten – Statement des DUOD
1. März 2025
Die jüngste Inszenierung im Weißen Haus ist ein trauriger Tiefpunkt diplomatischer Umgangsformen und ein gezielter Versuch, Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Ukraine zu demütigen. Während unser Land unter schwersten Bedingungen um seine Freiheit ringt, nutzt die Trump-Administration die Gelegenheit, um billige Machtspielchen auf Kosten derer zu spielen, die an vorderster Front für Demokratie und Freiheit stehen.
Doch diese prinzipienlose Taktik wird scheitern. Die ukrainische Gemeinschaft in Deutschland steht fest und uneingeschränkt hinter Präsident Selenskyj und der Ukraine. Wir wissen, was auf dem Spiel steht, und lassen uns von politischem Opportunismus und kalkulierter Missachtung nicht täuschen. Die Ukrainer weltweit werden zusammenhalten.
Heute rufen wir auch die Ukrainer in den USA, insbesondere diejenigen, die die Republikaner gewählt haben, dazu auf, klar Stellung zu beziehen!
Die US-Regierung ist leider kein verlässlicher Partner mehr, sondern ein Spielball Moskaus – geprägt von Opportunisten, die sich den Launen Trumps beugen, anstatt entschlossen für westliche Werte einzutreten.
Europa darf nicht länger warten! Die Zeit der endlosen Diskussionen ist vorbei – jetzt braucht es konkrete Maßnahmen:
Wahlen in Zeiten des Krieges – die Ukraine vor einer neuen Herausforderung
Heidelberg, 15. Februar 2025
Bereits nach der Wiederwahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten (am 5. November 2024) – noch vor seiner Inauguration – wurde der ukrainischen Regierung von Vertretern seines Teams signalisiert, dass sie die Frage der (Präsidentschafts)wahlen in der Ukraine in den angestrebten Friedensverhandlungen mit dem russischen Präsidenten Putin zur Sprache bringen würden. Nach den (widersprüchlichen) Signalen aus dem Weißen Haus in Washington, das seit Donald Trumps Rückkehr am 20. Januar 2025 zu einem Irrenhaus geworden ist, wurde der Sonderbeauftragte des amerikanischen Präsidenten für die Ukraine („special envoy for Ukraine and Russia“), Generalleutnannt a. D. Keith Kellogg, am 1. Februar 2015 deutlich: Er stellte öffentlich die Forderung ("need to be done") nach ukrainischen Wahlen in den Raum. Die Trump Administration wolle, dass die Ukraine Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abhält, „möglicherweise bis zum Jahresende (2025), insbesondere dann, wenn sich Kyjiw mit Moskau auf einen Waffenstillstand einigen kann“, sagte General Keith Kellogg in einem Interview mit Reuters.[1] Kellogg begründete dieses Ansinnen an die Ukraine damit, dass „most democratic nations have elections in their time of war. […] I think it is good for democracy. That's the beauty of a solid democracy, you have more than one person potentially running. Mit “what a nonsense“ könnten diese Worte abgetan werden – wären da nicht die für die Ukraine gefährlichen Implikationen.
Deutsche Selbsttäuschung: Zwischen Angst und Abhängigkeit
27. Februar 2025
„Ein Appeaser ist jemand, der ein Krokodil füttert, in der Hoffnung, dass es ihn zuletzt frisst.“ – Winston Churchill
Während in der Ukraine Menschen für ihre Freiheit kämpfen und ihr Leben riskieren, herrscht in Teilen Deutschlands eine beunruhigende Gleichgültigkeit. Die Diskussion über Waffenlieferungen und Unterstützung für die Ukraine wird zunehmend von kurzsichtigen wirtschaftlichen Interessen, einer diffusen Angst und politischer Bequemlichkeit überschattet. Doch wer glaubt, dass man Frieden durch Passivität erkaufen kann, irrt gewaltig!
Die aktuelle Situation erinnert in erschreckender Weise an Frankreich im Jahr 1940. Eine Nation mit einer stolzen Geschichte, aber gelähmt von Selbstzufriedenheit und Fehleinschätzungen. Während die Wehrmacht voranschritt, glaubten viele Franzosen, der Krieg werde sich schon von selbst regeln. Man hatte Verteidigungslinien errichtet, aber nicht den politischen Willen, sie entschlossen zu verteidigen. Innerhalb weniger Wochen fiel das Land – nicht allein wegen der militärischen Übermacht des Feindes, sondern weil die Gesellschaft nicht bereit war, den Ernst der Lage zu erkennen und entschieden zu handeln.